FCI Kategorie 9: Gesellschafts- und Begleithunde
Die FCI Kategorie 9 umfasst eine sehr große Vielfalt von internationalen Hunderassen mit sehr unterschiedlichen und zum Teil einzigartigen Erscheinungsbildern. Daher ist eine Unterteilung in insgesamt 11 Sektionen angebracht. Alle Arten in Kategorie 9 wurden als Begleit- und Gesellschaftshunde gezüchtet, die das Leben ihrer Besitzer bereichern sollen. Aus diesem Zuchtziel ergibt sich eine sehr starke Fixierung der Tiere auf ihre Halter.
Unterteilung der Gruppe in Sektionen
- Sektion 1: Bichons und verwandte Rassen
- Bichons
- Coton de Tuléar
- Petit chien lion
- Sektion 2: Pudel
- Sektion 3: Kleine belgische Hunderassen
- Griffons
- Petit Brabançon
- Sektion 4: Haarlose Hunde
- Sektion 5: Tibetanische Hunderassen
- Sektion 6: Chihuahueño
- Sektion 7: Englische Gesellschaftsspaniel
- Sektion 8: Japanische Spaniel und Pekinesen
- Sektion 9: Kontinentaler Zwergspaniel
- Sektion 10: Kromfohrländer
- Sektion 11: Kleine doggenartige Hunde
Sektion 1: Bichons und verwandte Rassen
Bichons sind kleine Hunde mit einem weichen, weißen Fell. Diese gelten seit Jahrhunderten als beliebte Schoßtiere und sind fröhlich und spielfreudig. Malteser, Havaneser und Bologneser gehören zu den vier Bichon-Arten. Auch in dieser Sektion vertreten sind zwei Verwandte der Bichons, nämlich der Coton de Tuléar aus Madagaskar und der französische Petit chien lion (Löwchen).
Sektion 2: Pudel
Pudel gehören seit Jahrhunderten zu den beliebtesten Gesellschaftshunden. Ihr lockiges, dichtes Fell verleiht ihnen eine Schönheit und Anmut, die in der feinen Gesellschaft gut ankam. Die Tiere sind intelligent und gelehrig, aber zugleich sehr pflegeintensiv.
Sektion 3: Kleine belgische Hunderassen
Die fünf Rassen in Sektion 3 stammen aus der Umgebung von Brüssel, wo sie im 19. Jahrhundert gezüchtet wurden. Diese unterschieden sich in der Länge, Farbe und Beschaffenheit ihres Fells und wurden als freundliche und kluge Begleithunde gezüchtet. Der Belgische, Brüsseler und Brabanter Griffon gehören zu dieser Gruppe.
Sektion 4: Haarlose Hunde
Haarlose Hunde sind ein Kuriosum. Bekannt ist hier nur der Chinesische Schopfhund. Die Rasse gibt es sowohl haarlos als auch mit sehr kurzem Fell. Die Tiere sind sehr empfindlich und eignen sich nicht für Gegenden, in denen es sehr kalt oder heiß wird.
Sektion 5: Tibetanische Hunderassen
Zu den vier Rassen in Sektion 5 zählen einige der ältesten Hunderassen überhaupt. Der Shih-Tzu und der Lhasa Apso besitzen eine religiöse Bedeutung und wurden als Tempelhunde gehalten. Diese Arten besitzen ein weiches Fell, das an einen Löwen erinnern soll.
Sektion 6: Chihuahueño
Der Chihuahua stammt aus Mexiko und gehört zu den kleinsten Hundearten überhaupt. Es wird angenommen, dass der Ursprung der Rasse in den Opferhunden lateinamerikanischer Hochkulturen liegt. Seit dem 19. Jahrhundert genießen diese Tiere in den USA und Europa große Beliebtheit. Chihuahuas sind sehr anhänglich und temperamentvoll.
Sektion 7: Englische Gesellschaftsspaniel
In diese Sektion gehören zwei Rassen. Der King Charles Spaniel und der Cavalier King Charles Spaniel waren ab dem 16. Jahrhundert beliebte Gesellschaftshunde am englischen Hof. Der Unterschied zwischen den beiden Arten liegt in der Länge der Nase. Beide Arten besitzen einen angenehmen und stressresistenten Charakter und gelten als gute Haustiere für Ersthalter. Die Hunde haben ein langes, seidenes Fell, an dem sich ihre adeligen Besitzer gerne wärmten.
Sektion 8: Japanische Spaniel und Pekinesen
Zwei Rassen werden dieser Sektion zugerechnet. Der Japan Chin und der Pekinese wurden bereits vor Jahrhunderten mit viel Liebe und Sorgfalt gezüchtet. Sie galten als Palasthunde und waren dem Adel vorbehalten. Beide Rassen gelangten vermutlich im 19. Jahrhundert nach Europa. Der Pekinese gilt als eigenwillig und verspielt, während der Japan Chin als flexibel und ruhig charakterisiert wird.
Sektion 9: Kontinentaler Zwergspaniel
In Sektion 9 gehören der Papillon und der Phalene, sowie der Russische Zwerghund. Die ersten zwei Rassen wurden seit dem 15. Jahrhundert in Frankreich und Belgien gezüchtet und waren bald an vielen europäischen Höfen zu finden. Die Hunde sind für ihre Ohren bekannt, die an die Flügel eines Schmetterlings erinnern. Sie besitzen ein intelligentes und ausdauerndes Wesen. Der Russische Zwerghund ist eine Variation des English Toy Terrier und hat einen freudigen und lebhaften Charakter.
Sektion 10: Kromfohrländer
Bei den Kromfohrländern handelt es sich um mittelgroße Tiere mit weiß-braunem Fell, die aus einem Foxterrierweibchen und einem streunenden Hund entstanden. Der Ursprung der Rasse liegt in Nordrhein-Westfalen. Kromfohrländer gelten als unkomplizierte und angenehme Familienhunde.
Sektion 11: Kleine doggenartige Hunde
Der Mops, die französische Bulldogge und der Boston Terrier sind hier zu finden. Möpse wurden ursprünglich am chinesischen Kaiserhof als Palasthunde gezüchtet und kamen im 16. Jahrhundert nach Europa. Französische Bulldoggen mit ihren charakteristischen Fledermausohren entstanden im 19. Jahrhundert in Paris und dienten zunächst als Rattenjäger. Boston Terrier sind das Ergebnis eines amerikanischen Zuchtprogramms, bei dem eine Englische Bulldogge mit einem Weißen Englischen Terrier gekreuzt wurde. Alle drei Rassen gelten als angenehme und freundliche Familienhunde.